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Do your Bike Check!

Vor jeder Fahrt gilt es einen Bike Check zu machen. Mit ein paar kleinen Handgriffen kann man sich schon einige Pannen während der Fahrt ersparen. Empfehlenswert ist es, das Bike mit Hilfe zweier Eselsbrücken zu kontrollieren, um auch nichts zu vergessen.

Anhand eines imaginären M‘s überprüfen wir vom Vorderrad, über Lenker, Tretlager, Sattel bis zum Hinterrad alle Bestandteile des Rades auf Festigkeit, Funktion und F(V)erschleiß. Der Check ist mit etwas Routine unter einer Minute zu machen.

  • Bike Check anhand eines imaginären M‘s von Vorderrad, Lenker, Tretlager, Sattel bis zum Hinterrad
  • Bike Check anhand vom 3 F – Prinzip Festigkeit, Funktion F(V)erschleiß
Bike CHhck

1. Vorderrad

Beginnen wir mit dem Vorderrad. Neben Luftdruck, Steckachse bzw. Schnellspanner, Vorderradnabe sind auch die Speichen auf Festigkeit zu überprüfen. Schnell kann man wie auf einer Harfe die Speichen grob überfliegen und zupfen. Dabei bemerkt man sofort eine Lose. Sollte eine locker sein, so kann man sie vorerst provisorisch festziehen, jedoch sollte unbedingt das Rad fachmännisch zentriert werden. Auch die Steckachse bzw. Schnellspanner sind wichtige Teile, die immer fest zu sein sollten, um nicht plötzlich ein Rad zu verlieren. Im Falle eines unruhigen Reifens während der Fahrt, ist es wichtig stehen zu bleiben und diese erneut zu überprüfen. Gerade im Gelände und auf unruhigem Untergrund kann sich die Steckachse bzw. der Schnellspanner etwas lockern. Bremssattel und Bremsscheibe sind ebenfalls auf Festigkeit zu überprüfen, wobei man die Flächen der Bremsscheibe nicht direkt mit den Fingern berühren sollte, weil die Bremskraft aufgrund eines möglichen Fettfilms (Rückstände von Sonnen-, oder Handcreme) nicht mehr gegeben ist. Neben der Festigkeit folgt nun die Überprüfung der Funktion. Hebt man das Vorderrad an, so kann dieses angedreht werden, und der Lauf des Rades wird überprüft. So kann man einen möglichen Achter, oder ein mögliches Schleifen der Bremsen feststellen. Auch die Vorderradbremse kann in diesem Fall direkt getestet werden. Die Vorderradbremse wird geschlossen, das Rad versucht man nach vorne zu schieben. Das Vorderrad sollte blockieren und das Hinterrad sollte steigen. Rollt das Bike durch, so muss die Bremse überprüft werden. Damit kommen wir zum dritten „F“ und nehmen uns das Rad unter dem Motto „F(V)erschleiß“ unter die Lupe. Direkt kann man einen Blick von oben auf die Bremsbeläge werfen. Sollten diese abgefahren und kein Beleg mehr zu sehen sein, so müssen diese sofort getauscht werden. Ignoriert man diesen Zustand, so wird auch die Bremsscheibe in Mitleidenschaft gezogen und ein gefährlicher Ausfall der Bremskraft ist möglich. Ein weiteres klassisches Verschleißteil ist der Reifenmantel. Hier gilt vor allem auf die Seitenstollen zu achten. In Kurven werden diese für mehr Grip benötigt. Außerdem ist ein abgenützter Mantel anfälliger für Pannen. Für alle, die Dichtungsmilch im Mantel haben, ist es ein guter Tipp, diese immer wieder aufzufüllen., da sich diese im Laufe der Zeit reduziert.

2. Federgabel & Lenker

Anhand des 3F-Prinzips wird nun auch die Federgabel und der Lenker überprüft. Zuerst beginnt man mit der Überprüfung der Festigkeit der Gabel, der Griffe, der Bremsen und der Schaltung. In der Mitte des Lenkers befindet sich der Steuersatz. Auch den sollte man auf seine Festigkeit testen, indem man mit einer Hand die Vorderradbremse zieht und mit der anderen Hand diesen festhält. Das Rad wird nun ruckartig nach vorne geschoben. Sollte der Steuersatz locker sein, würde man das in diesem Fall spüren. Alle Schrauben am Cockpit müssen ordentlich festgezogen sein, da sich ansonsten der Lenker verdreht, was schnell zu einem Sturz führen kann. Um die Funktionen der Federgabel zu erfassen, drückt man im Stand ein paar Mal sein Gewicht auf die Gabel. Hat man das Gefühl die Gabel sei zu weich bzw. zu hart, so kann man außerhalb des Bike Checks, das mit einer SAG-Messung überprüfen. Dabei benötigt man eine Partnerin bzw. einen Partner oder eine Wand. Während die Partnerin bzw. der Partner einen hält, federt man am Bike ein paar Mal in die Gabel ein. Nun löst man die Bremsen. Im Anschluss gibt man vorsichtig das Gummiband der Federgabel ganz nach unten und man selbst steigt langsam und möglichst leicht nach hinten ab. Nun sollte das Gummiband circa bei 20 % sein. Sollte dies nicht passen, oder die Gabel zu schnelle oder zu langsam ausfedern, schaut euch am besten mal unser Fahrwerk Setup Video an. Natürlich hat jede/r seine persönlichen Präferenzen und seine individualisierten Einstellungen, aber im Groben kann man so den Federweg überprüfen. Es kann auch noch der Rebound getestet werden. Im Stand drückt man den Lenker schnell und hart Richtung Boden. Das Vorderrad sollte beim loslassen und ausfedern nicht springen. Auch hier gilt, unbedingt das Fahrwerkssetup im Gelände testen und individualisieren. Um die Funktion des Lenkers zu kontrollieren, dreht man ihn ein paar Mal nach links und rechts. Der Steuersatz sollte den Lenkeinschlag nicht blockieren. Sofern man beim ersten Schritt des Bike Checks noch nicht die Bremsen überprüft hat, so kann man dies auch nun machen. Bezüglich Verschleißes am Lenker, sollte man auf offensichtliche Beschädigungen und vor allem auf die Bremshebel achten, ob auch keiner der beiden angebrochen ist. Auch alle anderen Hebel können überprüft werden, ob sie eventuell verschoben oder verbogen sind. Vielleicht müssen sie noch einmal neu positioniert oder angeschraubt werden. Achtung hier gilt, die Bremsen nicht zu fest anzuschrauben. Bei einem Sturz sollten sie sich noch verschieben lassen. Dies verhindert ein mögliches Abbrechen der Hebel.

3. Tretlager & Dämpfer

Das Tretlager bzw. die Kurbel sollte ebenfalls auf die Festigkeit kontrolliert werden. Dabei kann man auch die Pedale überprüfen. Alle Klick-Pedal-Fahrerinnen und Fahrer sollten auch einen Blick auf ihre Cleats am Schuh werfen und feststellen, ob auch diese noch fest angeschraubt sind. Passend dazu kann auch der F(V)erschleiß dieser überprüft werden. Durch abgenützte Cleats fällt man leichter und unerwartet von den Pedalen. Gerade beim Springen bzw. beim Hinterrad versetzen, kann das gefährlich sein. Die Funktion der Kurbel und der Pedale müssen in der Fahrt überprüft werden. Auch der Dämpfer muss mit Hilfe des 3F-Prinzips kontrolliert werden. Festigkeit, Funktion und F(V)erschleiß. Die Funktion kann wie bei der Gabel durch gezieltes Einfedern getestet werden. Die genaue Einstellung, ist aber wieder kein Punkt des Bike Checks. Dennoch kann wie bei der Federgabel auch hier der SAG gemessen werden. Hier reicht das Erlangen von circa 30 % des Federweges. Wieder gilt, dass dies nur eine grobe Überprüfung ist. Jede Fahrerin bzw. jeder Fahrer hat sein individuelles Setup, angepasst an Fahrstil, Gelände und an persönlichen Eckdaten, wie Körpergröße und Gewicht. Bei der Überprüfung des Dämpfer sollte auf alle Fälle auffallen ob dieser eventuell Luft verloren hat. Ist der SAG nämlich deutlich zu groß, kommt das Tretlager beim Fahren sehr tief und man läuft Gefahr unerwartet mit den Pedalen am Boden hängen zu bleiben.

4. Rahmen und Sattel

Gerade Carbon Rahmen sollten in regelmäßigen Abstanden auf sichtbare Beschädigungen überprüft werden. Das frühzeitige Feststellen einer Beschädigung der Fasern kann unnötige Stürze verhindern. Außerdem gilt es festzustellen ob irgendwelche Schrauben am Rahmen oder Hinterbau locker sind. Dies geht entweder durch eine Berührungs- und Drehcheck aller Schrauben oder man probiert das Bike gefühlvoll am Oberrohr anzuheben um so eventuell irgendwo ein Spiel zu erspüren. Dann muss man sich nur mehr auf die Suche machen von wo dieses kommt.

Beim Sattel muss neben der Festigkeit auch die Funktion der hydraulischen Sattelstütze überprüft werden. Die kann einfach gemacht werden, in dem man den Sattel einmal rausgibt und ihn wieder reindrückt. Optisch kann man schnell feststellen, ob der Sattel Schäden hat oder abgenützt ist.

5. Hinterrad

Das Hinterrad wird ähnlich wie das Vorderrad kontrolliert. Zuerst beginnen wir wieder mit der Festigkeit. des gesamten Hinterrades, der Steckachse bzw. des Schnellspanners, des Luftdruckes, der Bremsen, der Bremsscheiben, der Nabe, der Speichen und des Schaltwerks, sowie der Kassette. Die Funktion der Schaltung kann nur in der Fahrt überprüft werden, und geht wenn man ins Detail geht definitiv über einen Bikecheck hinaus. Lockere Schaltwerk sind oft ein Grund für schlechte Schaltperformance, darum sollte dies aber wie gesagt auf alle Fälle kontrolliert werden.

Sofern man noch nicht die Hinterradbremse zeitgleich mit der Vorderradbremse kontrolliert hat, so bietet sich das nun an. Man zieht die Hinterradbremse an, schiebt das Rad nach hinten und das Hinterrad sollte blockieren und nicht durchrutschen bzw. das Vorderrad sollte steigen. Auch der F(V)erschleiß des Mantels und der Bremsbeläge muss gecheckt werden.

Anhand der Vorstellung, dass man sein Bike mithilfe des imaginären M‘s kontrolliert, ist es einfacher alle wichtigen Bestandteile des Rades zu überprüfen. Beginnt man willkürlich, so besteht die Gefahr wesentliche Teile des Bikes zu vergessen. Auch mit dem 3F-Prinzip ist gewährt, dass die Festigkeit, die Funktion und der F(V)erschleiß überprüft wird. Man muss es sich nur zur Gewohnheit machen, das Rad vor den Ausfahrten zu checken, um sicher unterwegs zu sein.