Ecuador – Enduro Roadtrip

Roadtrip durch die Ecuadorischen Anden

In Südamerika, direkt am Äquator liegt das kleine Land Ecuador. Klein in der Fläche, dafür aber groß in der vertikale. Vom Meer geht es bis auf den Gipfel des Chimborazo mit 6263m. Dementsprechend abwechslungsreich ist auch die Landschaft. Von der Küste geht es in den den Dschungel und weiter auf Wiesen und Feldern bis über 4000m. Nochmal darüber wird es dann karg und felsig bevor man dann auf den Gipfeln noch Gletscher findet.

Ebenso Abwechslungsreich wie die Landschaft, ist auch die Kultur. Als Mitteleuropäer hat man vielleicht schonmal von den Galapagos Inseln oder dem Cotopaxi gehört. Ecuador ist aber viel mehr. Da wäre zum Beispiel die über 50km lang Stadt Quito welche wie ein Häusermeer über die Hügel zieht. Arm und reich ist hier dicht aneinander. Luxusvilla neben Baracke. Deutlich moderner, westlicher und auch sportlicher ist dann Cuenca, eine Stadt im Süden. Hier zieht es viele Junge Leute hin, was sich vor allem in zahlreichen Bars bemerkbar macht. Vor allem aber auch die Altstadt mit ihrer imposanten Kathedrale ist einen Besuch wert.

Das Mountainbiken in Ecuador ist geprägt durch von den lokalen Communities gepflegte Singletrails. Klimatisch gibt es in unseren Wintermonaten sehr viel Regen was zu ordentlich Schlamm auf den Wegen führt. Im Sommer ist es dann staubtrocken. Ohne Pflege wären die Wege nach jedem Winter kaputt. Die Locals sind aber sehr dahinter, denn sie lieben den Bikesport und vor allem das abwärts fahren. Daher gibt es auch sehr viele lokale Community Rennen und die Trails sind daher Top in Schuss. Wenn auch deutlich staubiger als man es in Europa gewöhnt ist.

Im Laufe unseres Trips durchqueren wir einmal das Land von Norden nach Süden und halten dabei an den besten Bikespots. Dann sind manchmal lokale Trailparks an denen man selbst mit Pickup shutteln kann, und andere male große Freeride Abfahrten an den Flanken der Vulkane. Nicht selten machen wir mehrere tausend Höhemeter am Stück. Die meiste Zeit sind wir relativ hoch zwischen 2500m und 5000m, man merkt also an den Temperaturen garnicht das man am Äquator ist. Wir kommen aber durch das wortwörtliche Wolkenmeer auch runter bis auf 200m, wo man dann schnell mit tropischem Klima konfrontiert wird.

Local Guides und Flat Sucks Guides

Wir bieten unsere Reise nach Ecuador gemeinsam mit lokalen Guides an. Ihr werdet vor Ort einen englisch sprechenden Lead Guide haben welcher euch zu den Trails führt und für den Ablauf verantwortlich ist. Unsere Guides Cuervo und Daniel in Ecuador sind im ganzen Land perfekt vernetzt und es werden auch immer wieder zusätzlich lokale Rider und Trail Shaper mit euch auf Tour gehen.

Zusätzlich begleitet euch die ganze Reise ein deutschsprachiger Guide von Flat Sucks. Auf den Touren ist dieser primär Second Guide und gibt euch fahrtechnische Unterstützung sowie Hilfe bei Pannen. Er ist auch Ansprechpartner für sämtliche Wünsche und wird versuchen diese gemeinsam mit dem Lead Guide umzusetzen.

Die dritte Person welche euch den ganzen Trip begleitet ist der Busfahrer. Sein Name ist Victor und er ist wahrscheinlich der beste Fahrer in Ecuador. Ihr werdet staunen über welch steile Schotterpisten er euch mit seinem Bus hochkutschiert.

Die Unterkünfte

Die Unterkünfte auf diesem Trip bieten euch die gesamte Bandbreite von Ecuador, und jede ist einzigartig. In Quito nächtigen wir auf der Bio Farm von Guide Cuervo, im Norden in einem schönen Hotel mit heißen Quellen. Die gemütlichste Unterkunft ist wahrscheinlich bei Coco in Guaranda: Eine zur Unterkunft umgebaute Farm mit gemeinsamem Haupthaus und kleineren Apartmenthäusern. Morgendliches Chillen mit Kaffee am Balkon inkludiert.

In Cuenca haben wir eine gemütliches Hotel in optimaler Lage. Die Altstadt ist fußläufig erreichbar und einem Ausgehabend steht nichts im Weg. Ganz im Süden beim berühmten La Paz Trail sind wir in feinen Tiny Houses, welche ein lokaler Rider extra für Biker eröffnet hat.

Essen gehen wir meist extern und genießen in typischen Restaurants die grandiose ecuadorianische Küche. Dabei achten wir immer auf ordentliche Qualität. Unser Favourite war Ceviche, ihr werdet schnell herausfinden warum.

Unsere Strecke

Transfer vom Flughafen zum Hotel und gemeinsames Abendessen.

er Treffpunkt ist am Morgen in der Hotellobby. Von dort aus bringen wir unsere Fahrradtaschen zum Tatoo-Store, wo wir eine allgemeine Einweisung in die Tour erhalten. Anschließend montieren wir die Fahrräder und überprüfen, ob alles ordnungsgemäß funktioniert. Danach fahren wir in den Metropolitan Park, einen der „grünen Lungen“ von Quito. Dieser Eukalyptuswald ist ideal, um die Fahrräder zu testen, sich zu akklimatisieren und die Natur mitten in der Stadt zu genießen.

Zum Mittagessen gibt es ein köstliches Ceviche, eines der typischen Gerichte der ecuadorianischen Küste. Am Nachmittag erkunden wir die Trails Pinsha und Lumbisí, die von Einheimischen zum Training für Downhill und Enduro genutzt werden.

An diesem Tag legen wir etwa 20–25 Kilometer auf dem Mountainbike zurück. Es ist der perfekte Moment, unsere Fahrräder für die kommenden Etappen vorzubereiten, da wir in der Nähe des Tatoo-Stores Ersatzteile und Ausrüstung besorgen können.

Heute erwartet uns der bekannte Trail El Infiernillo, ein echter Enduro-Trail mit 24 Kilometern Länge. Wir fahren in der geobotanischen Reserve Pululahua, bekannt für ihre reiche Flora. Dabei betreten wir den Krater eines aktiven Vulkans und fahren hinab in den Nebelwald.

Nach einem leckeren Picknick-Mittagessen verlassen wir den Krater und fahren in die Stadt Ibarra, wo wir übernachten. Die Transferzeit von Pululahua nach Ibarra beträgt etwa zweieinhalb Stunden.

Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir etwa anderthalb Stunden nach Pimampiro, bekannt für seine Trails im Anden-Trockenwald. Wir erkunden das Chalguayaku-Trailsystem, das mit viel Engagement von lokalen Radfahrern gepflegt wird. Insgesamt legen wir etwa 20 Kilometer auf 4 verschiedenen Trails zurück.

Zum Mittagessen gibt es die berühmten Pommes von Pimampiro, ein traditionelles Gericht aus Schweinefleisch aus den ecuadorianischen Anden.

Heute befahren wir die historischen Trails Chota 1000 und Chota 5000 im Herzen des Anden-Trockenwalds. Diese Strecken wurden in den 1980er-Jahren von Motorradfahrern entdeckt und sind heute bei Radfahrern beliebt. Die Trails führen durch Sand, Steine und Kakteen und stellen die Technik auf die Probe. Unser Ziel ist es, beide Trails vor dem Mittagessen zu absolvieren. Zusammen ergeben sie 28 Kilometer Enduro.

Nach dem Mittagessen machen wir einen etwa 3-stündigen Transfer in die Region des Cotopaxi. Unterwegs halten wir in Otavalo, um dort zu essen und den Poncho-Platz, einen bunten Markt mit Kunsthandwerk und Textilien der indigenen Gemeinschaften, zu besuchen.

Nach vier Tagen auf natürlichen Enduro-Trails gönnen wir uns einen Tag im Cotopaxi Bikepark. Dieser Park liegt in einem Pinienwald und bietet flüssige, spaßige Trails, die für alle Schwierigkeitsstufen (Schwarz, Blau und Grün) geeignet sind.

Nach einem Tag voller „Party Laps“ werden wir etwa 25 Kilometer auf den Bikepark-Trails zurückgelegt haben.

Heute fahren wir auf historischen Pfaden: dem Hunting-Trail und dem Icers’-Trail, der früher von Gletschern des Chimborazo-Vulkans genutzt wurde. Menschen transportierten riesige Eisblöcke vom Vulkan in ihre Dörfer, um Märkte und Eisdielen mit frischem Gletschereis zu beliefern.

Beide Trails starten am Fuß des Chimborazo, der als nächster Punkt zur Sonne und höchste Erhebung der Erde vom Erdmittelpunkt aus gilt. Zusammen ergeben die Trails 30 Kilometer Enduro.

Am letzten Tag der Tour erwartet uns der berühmte Mamarumi-Trail. Diese Strecke ist für ihre 13 Kilometer langen Abfahrten bekannt, die von 3000 Metern Höhe bis hinab auf 800 Meter reichen.

Der Trail führt durch verschiedene Klimazonen – von den Bergen bis in den Nebelwald. Er diente einst den prä-inkaischen Ethnien als Verbindungsweg zwischen Küste und Bergen und später Schmugglern während der Prohibition.

Im lokalen Quichua bedeutet „Mama Rumi“ Mutter Stein. Der Trail führt uns durch steinige und versteckte Pfade, vorbei an Bananen- und Zuckerrohrplantagen. Am Ziel in Telimbela, einer kleinen Gemeinde, können wir uns im Fluss erfrischen, ein lokales Mittagessen genießen und anschließend nach Quito zurückfahren.

Dieser Tag dient der Erholung. Während der 5-stündigen Fahrt nach Cuenca genießen wir die Landschaften im Süden Ecuadors. Nach einem Mittagessen in Cuenca haben wir den Nachmittag frei, um das farbenfrohe historische Zentrum zu erkunden.

Unsere Unterkunft befindet sich in einem gemütlichen Hotel am Ufer des Tomebamba-Flusses.

Wir starten mit den Trails in der Nähe der Stadt, darunter der beliebte Pico de Pez. Nach einer kurzen Aufwärmphase erklimmen wir in etwa 40 Minuten die Anhöhe. Von oben genießen wir einen spektakulären Blick auf Cuenca, bevor wir die 10 Kilometer langen Trails durch Páramo und Andenwald hinunterfahren.

Nach einem leckeren lokalen Mittagessen besuchen wir am Nachmittag den Turi-Bikepark, der die besten Downhill-Strecken der Stadt bietet.

Heute steht der legendäre La Paz-Trail auf dem Programm – ein 18 Kilometer langer Klassiker, der durch Pinienwälder und Andenvegetation bis in den Trockenwald des Yunguilla-Tals führt.

Dieser Trail wird seit über 20 Jahren für ein berühmtes Downhill-Rennen genutzt und ist eines der bekanntesten in Lateinamerika. Nach dem Mittagessen besteht die Möglichkeit, weitere Trails im Yunguilla-Tal zu erkunden.

Zum Abschluss fahren wir die Uzhcurrumi-Trails in der Provinz El Oro, nahe der Stadt Machala. Diese Trails führen durch den Anden-Trockenwald und alte Pfade, die noch heute von lokalen Bauern genutzt werden.

Wir erkunden 3–4 lange Trails mit unterschiedlichen Charakteristiken. Am Ende gelangen wir auf die Straße nach Cuenca.

An diesem Tag reisen wir zurück nach Quito und genießen ein letztes Mal die atemberaubende ecuadorianische Landschaft.

Nach zwei erlebnisreichen Wochen endet unsere Reise mit dem Transfer zum Flughafen.

Gute Fahrt und bis zum nächsten Abenteuer!

Reisebericht und mehr Bilder

Der Reisebericht unsere Explorertrips ist aktuell im Bikemagazin zu lesen. Online Artikel folgen noch.