Kinder MTB Training Tirol
Bikeguide

Mountainbikes für Kids – was ist wichtig, was weniger?

Empfehlungen und Tipps zum Kauf von Kinderbikes und Equipment

Sicherheit und Spaß sind die obersten Prioritäten wenn es um die Wahl eines Bikes für den Nachwuchs geht. Dabei braucht es weder High-End Komponenten, noch ein brandneues Bike. Gewisse Faktoren sollten aber beachtet werden, damit den kleinen Ridern Freude und Motivation nachhaltig erhalten bleibt.

Die richtige Größe finden

In Fahrräder wächst man nicht hinein – damit den Kids Biken von Anfang an Spaß macht, muss die Größe passen. Besonders Kinder tun sich mit zu großen (oder zu kleinen) Bikes unnötig schwer. Die entscheidenden Eckdaten sind dabei die Körpergröße und Schrittlänge. Kinderbikes werden in den unterschiedlichen Reifenumfängen (Zoll) unterschieden:

  • 14 Zoll: 3,5–5 Jahre, Innenbeinlänge: 38–46 cm, Körpergröße: 95–110 cm
  • 16 Zoll: 4-5 Jahre, Innenbeinlänge: 44–48 cm, Körpergröße: 105–120 cm
  • 20 Zoll: 5-8 Jahre, Innenbeinlänge: 48-56 cm, Körpergröße: 115-135 cm
  • 24 Zoll: 8-11 Jahre, Innenbeinlänge: 56-64 cm, Körpergröße: 128-150 cm
  • 26 Zoll – 9- 13 Jahre, Innenbeinlänge 61-71cm, Körpergröße: 145-160cm

Davor empfiehlt sich unbedingt ein Laufrad. Die Kinder lernen dadurch automatisch die Dynamik des Fahrradfahrens. Absolutes No-Go sind übrigens Stützräder!

Hier ein paar Links zu empfehlenswerten Kinder Bike Herstellern. Dies ist nur ein kleiner Auszug, denn nahezu alle größeren Hersteller haben mittlerweile auch Bikes für die kleinen im Programm.

Woom Bikes Leicht und optimal für die Kleinen zum Einstieg.

Propain Vom Laufrad bis zum Bikepark Fully

VPace Premium Kids Bike Marke

Early Rider Hochwertige Kids Bikes

Gebraucht Markt

Kids brauchen zwar passende Bikes, neu müssen sie jedoch nicht zwingend sein. Gebrauchte Kidsbikes gibt es haufenweise bei verschiedenen Online-Portalen:

Bikeboard
MTB-News
Willhaben

Dabei gelten die selben Regeln wie bei Erwachsenen-Gebrauchträdern: Am besten live anschauen, checken ob grobe Mängel vorhanden sind und was von den Verschleißteilen noch ausgetauscht werden muss. Grobe Schäden an Rahmen oder Laufrädern wären zB. nicht ideal, während heruntergefahrene Bremsen oder Mäntel leicht austauschbar sind (eventuell einen Preisnachlass aushandeln).

Ist nichts passendes dabei, sollte man sich auch von den Preisen der Neuräder nicht zu sehr abschrecken lassen. Im Regelfall ist der Wertverlust bei Kinder Rädern sehr gering, dass Geld ist also gut angelegt.

Nötig vs. unnötig – Kidsversion

Kinder brauchen kein High-End Bike um Spaß zu haben oder eine gute Fahrtechnik zu lernen. Während einige Qualitätsmerkmale wichtig sind, gehören Carbon Rahmen, hydraulische Sattelstützen oder die top Komponenten am Markt nicht zu einem soliden Kinderbike.

Gewicht:

Carbon ist übertrieben – trotzdem sollte ein Kinderbike nicht extrem schwer ausfallen. Dem Nachwuchs kostet sonst jedes Mal aufs Rad steigen oder schieben unnötig viel Energie. Das haben auch die Hersteller erkannt, es gibt immer mehr erschwingliche Kinderbikes am Markt die mit einem geringen Gewicht auf die Bedürfnisse der kleinen Rider abgestimmt sind.

Bremsen:

Auch hier sind Scheibenbremsen mittlerweile Standard. Kinderhände werden besonders schnell müde und daher sind effiziente und gut gewartete Bremsen ein Muss. Verstellbare Bremshebel sind ebenfalls sehr sinnvoll, damit sie stets gut erreichbar sind und die Finger immer bremsbereit aufliegen können. Wichtig ist generell die Bremsbeläge und -scheiben stets zu kontrollieren und ggf. frühzeitig auszutauschen.

Federelemente:

Grundsätzlich gilt: Wenn eine Federgabel, dann eine die auch gut funktioniert, ansonsten lieber Starrgabel. Denn, die Federgabel drückt automatisch auf die Waage und ist bei schlechter Qualität und geringem Fahrergewicht meistens nicht mal spürbar für die kleinen Rider. Hier liegt die Priorität daher eindeutig an der Gewichtsreduktion und eine leichte Starrgabel ist für kleines Bikes bis zu 20 Zoll vorzuziehen. Erst mit 24/26 Zoll machen Federelemente Sinn, hier tut es auch eine solide Federgabel vorne.
Es gibt zwar bereits vollgefederte Mountainbikes mit 20 Zoll, wirklich Sinn macht ein Fully aber erst ab 24 Zoll. Das Erlernen der Fahrtechnik mit Hardtail hat eigentlich nur Vorteile und mit dem Umstieg auf ein Fully fällt es den Youngsters dann umso leichter.

Reifen:

Für viel Grip und etwas mehr Komfort sind breite Reifen super, da sie mit weniger Luftdruck gefahren werden können. Da den Kids bergauf treten sowieso (meistens) weniger Spaß macht als bergab zu düsen, kann die Wahl getrost auf ein grobes Mantelprofil fallen. Vorne nochmal abfahrtsorientierter (also grobstolliger) als hinten. Auch Mäntel sind ein Verschleißteil und gehören regelmäßig überprüft und erneuert.

Pedale:

Die Wichtigkeit von hochwertigen Pedalen wird gerne unterschätzt. Für Kids sind Flatpedals die erste Wahl – sie sollten guten Halt bieten, leicht und robust sein. Dabei muss das Hauptmaterial nicht unbedingt Metall sein, es gibt auch solide Flatpedals aus Plastik. Wichtig sind eine relativ große Auflagefläche und genügend vorhandene, solide verbaute Pins aus Metall. Dazu braucht es auch einen passenden Schuh, am besten mit feinstolliger Profilsohle und weicher Gummimischung. Dann können sich die Pins in die Sohle ‘graben’ und der Halt am Pedal ist ideal. Achtung: Bei den Bärentatzen Pedalen können sich die Kleinen (die Großen übrigens auch) sehr leicht verletzen, daher unbedingt auf Knieschoner mit Schienbeinschutz ausstatten!

Weiteres Equipment

Neben dem Bike braucht es natürlich auch noch ein paar weitere Dinge welche essentiell für den Sport sind. Wir beschränken uns hier wirklich mal auf die nötigen Sachen. Natürlich gibt es wie bei jedem Trendsport dann auch noch etliche coole ‚Nice to Haves‘.

Helm:

Hier muss man als erstes einmal zwischen Halbschalenhelm und Fullface bzw. Integralhelm unterscheiden. Während ein Fullface definitiv mehr Sicherheitsreserven bietet, hat der Halbschalenhelm deutlich mehr Komfort. Und man muss immer Bedenken, dass der Kopfschutz nur etwas bringt, wenn man ihn auch auf hat. Darum empfehlen zu Beginn die Halbschale. Dieser Helm ist leichter und bietet eine bessere Belüftung, die Kids können ihn also auch bei warmen Temperaturen immer auf lassen. Spätestens wenn die Kinder aber schneller bergab düsen, Sprünge mit Speed machen, oder mit dem Lift im Bikepark unterwegs sind, ist der Fullface der Helm der Wahl. Wichtig ist natürlich auch die Passform. Der Helm musst fest sitzen, ohne aber irgendwo zu drücken. Achtung: Helme haben ein Ablaufdatum von 10 Jahren ab Herstellungsdatum, danach sind sie zu spröde um eine ausreichende Schutzfunktion zu bieten. Außerdem sollte man jeden Helm an dem eine Beschädigung (zB. Riss in einer Strebe) zu finden ist, unbedingt austauschen.

Protektoren:

Am wichtigsten sind wohl die Knieschützer, denn darauf enden die meisten Stürze. Auch die Schienbeine sollten geschützt sind, da es sonst gerade zu Beginn immer wieder zu schmerzhaften Pedalschlägen kommen kann. Weiter geht es mit Rückenprotektor und Ellbogenschützer. Sobald es in den Bikepark geht heißt es alles anziehen. Es geht sowieso nur bergab, also stören die Protektoren nicht. Beim Training vor der Haustür, oder aber auch der Tretrunde auf den lokalen Trails muss man einen Kompromiss finden. Ausgehend von uns selbst sagen wir, dass zumindest die Knieschützer immer dabei sein sollten. Man muss hier nicht gleich alles neu kaufen, die Schützer vom Inline Skaten sind zwar weniger cool, erfüllen im Endeffekt aber genau den selben Zweck, und für die Schienbeine hat vielleicht der ein oder andere noch was vom Fußballtraining.

Handschuhe:

Auch die Hände gehören geschützt um bei Stürzen unnötige Cuts und Abschürfungen zu vermeiden. Hier unbedingt Langfinger Handschuhe nehmen. Die klassischen Radhandschuhe mit den abgeschnittenen Findern sind Schnee von gestern.

Brille:

Eine Sonnenbrille schützt die Augen nicht nur von der Strahlung, sondern auch vor Insekten, Dreck oder Ästen die ins Auge fliegen können. Deswegen den Kids beim Bike unbedingt eine Brille aufsetzen

Wenn das Material vorhanden ist, braucht es nur mehr einen Kurs

Hier geht es zu unserem Kids Programm. Wir bieten Trainings, Bikeferien, Kids Days und Bike Camps für Kinder.

Link zu unseren Kids Kursen