Trans Provence MTB Etappentour 2016
Mit dem Mountainbike von Briancon ans Mittelmeer – Enduro pur!
Trans Provence, hier klingelt es doch irgendwo im Hinterkopf. Etappenrennen in Südfrankreich, ein paar der besten Enduro Stages überhaupt, Einladungsrennen, begrenzte Startplätze, die Elite des Sports battelt sich hier um die Endurokrone. Viele Berichte findet man über das Rennen im Netz, doch nichts über einen genaueren Streckenverlauf. Das geniale Bikegebiet bleibt also den Profis vorbehalten? Nein, nicht im Geringsten. Mit uns ist es möglich auf den Spuren der Elite stressfrei und mit einem Feuerwerk an Traumtrails von Briancon in 6 Tagen ans Mittelmeer zu biken.
Geht es noch besser?
Treffpunkt mit den Teilnehmern ist im schönen Stubaital. Stubai?? Dachte es geht in die Provence? Ja, aber dass nicht jeder selbst die ewig lange Autofahrt auf sich nehmen muss, starten wir schon mit kleinem Bus und Anhänger alle gemeinsam in Österreich. Dieser erste Anfahrtstag ist auch gleich der härteste. Viieeel sitzen und jeder ist froh wenn es vorbei ist. Spätestens beim Abendessen war aber klar: Jetzt wird es jeden Tag besser!
Am Folgetag beim Abendessen war das allerdings nicht mehr klar. Was sollte jetzt noch besser werden? Wir hatten einen Tag mit zwei gewaltige Trailabfahrten für die man im Ostalpenraum schon etwas länger suchen müsste. Die Tragepassage im Anstieg war spätestens nach der zweiten Spitzkehre am Trail vergessen. Anders als in der Tiroler Gegend sind die Wege hier eher flacher, was bedeutet dass, man deutlich länger unterwegs ist, bis man wieder im Tal ist. Trotz zügigem Tempo sind die Trans Provence Trails irgendwie alle endlos. Also, was soll nach diesem Tag noch besser werden? Am zweiten Fahrtag gabs keine Zweifel mehr, besser geht es anscheinend immer! Dauergrinsen garantiert!
Holy Trails und deutlich mehr Down- als Uphill!
So geht es dann eine Woche dahin. Frühstücken, shutteln, treten, Holy Trails fahren, Mittagessen (Französische Jause um die sich der Fahrer kümmert), shutteln, treten, der nächste Trail, evt. nochmal shutteln, oder Biertrinken, Abendessen, Wein trinken, schlafen, frühstücken,…. Wenn man nicht wüsste um was es geht, würde das ja fast eintönig klingen. Aber, erstens ist Biken nie langweilig und zweitens ist tatsächlich JEDER Trail anders. Echt kaum zu glauben. Eine weitere Besonderheit auf der Tour ist die rote und die graue Erde, welche jeweils für ein ganz besondere Fahrerlebnisse sorgen, aber das muss jeder selbst mal am eigenen Bike erfahren um dabei mitreden zu können. Ich verrate nur soviel: Sehr sehr geil!
Durch die Unterstützung des Shuttles spart man sich auf der Trans Provence sämtliche Transferstrecken. Außer kurze Ausrollabschnitte fährt man mit dem Fahrrad nie auch nur in der Nähe einer größeren Straße und ist auf der ganzen Tour im Grunde genommen recht einsam am Weg. Nicht vergessen, treten muss man aber trotzdem noch einiges selber, und vom konditionellen Anspruch ist die Trans Provence am selben Niveau wie eine Transalp! Während der gesamten Tour haben wir nur 3 oder 4 andere Biker getroffen, und vielleicht 5 Wanderer – und das bei bestem Wetter! Wer also Lust auf einsame, soulige Trails der Spitzenklasse hat, das nötige Fahrkönnen, sprich ein sehr solides S2 Niveau, mitbringt, der sollte diese Tour unbedingt auf seinem Radar haben. Ich kann sie nur empfehlen, und würde sie jederzeit wieder fahren.