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Kurven, Kehren und Anlieger 

Dieser Artikel ist Teil einer Fahrtechnik Serie, welche den Teilnehmern unserer Fahrtechnikkurse eine Zusammenfassung relevanter Inhalte zum Nachlesen geben soll. Natürlich findet sich auch für alle anderen sicher der ein oder andere gute Tipp.

Das Fahren von Kurven ist gleichzeitig eines der elementarsten sowie komplexeste Kapitel in der Mountainbike Fahrtechnik. Zum einen ist es eine Grundvoraussetzung, dass man überhaupt wo hinkommt, und zum anderen gibt es, wie man im Rennsport perfekt sehen kann, ein nahezu unendliches Optimierungspotenzial. Wir beschreiben euch hier einmal drei Grundprinzipien. Die Lenktechnik, welche zum primären Einsatz bei langsamen Geschwindigkeiten kommt, und die Lege, sowie die Drücktechnik für schnelle Kehren. Die Wahl der Technik für schnelle Kehren ist dann abhängig von Bodenbeschaffenheit und Kurvenart. Ist ein Wegrutschen quasi unmöglich, wie in Anliegern, greifen wir zur Legetechnik. Spielt jedoch der Grip eine entscheidende Rolle, ist die Drücktechnik die Methode der Wahl. In der Realität sind es aber oft auch Mischformen, da Kurven auf Naturtrails immer unterschiedlich sind und sich die Charakteristik in ein und derselben Kurve am Anfang und Ende unterscheiden kann.

Lenktechnik – Kurve Steuern

Grundsätzlich gibt es mehrere Techniken, um Kurven zu fahren. Die Lenktechnik, auch als Kurvensteuern bekannt, wird vor allem bei langsameren Geschwindigkeiten eingesetzt. Die wichtigsten Elemente sind Blickrichtung und Balance. Der Blick muss immer Richtung Kurvenausgang gehen. Man spricht auch vom Steuerblick. Um das Steuern zu üben, eignet sich vor allem das Befahren eines Achters, den man optimal mit zwei Hütchen oder Trinkflaschen aufstellen kann. Zu Beginn achtet man auf einen optimalen Gang, sodass man gut vor und zurück pedalieren kann. Der Achter kann im Sitzen, als auch im Stehen befahren werden. Mit Hilfe der Körperrotation, sowie Blick Richtung Kurvenausgang, wird mit einer Gegenlenkung nach außen die Kurve eingeleitet. Dabei geht der Körperschwerpunkt auf die gewünschte Kurveninnenseite. Der Lenker wird durch die Außenhand geführt. Für mehr Stabilität kann die Hinterradbremse genutzt werden. Beobachtet man Vorderrad und Hinterrad genau, so wird man feststellen, dass die beiden Räder unterschiedliche Fahrspuren haben. Dieses Wissen können wir im Trail wieder sinnvoll und vorteilhaft für uns nutzen. Weitere Übungen, wie Slalomfahren, Hüttchen schneiden, Vierecke umkreisen oder Serpentinen, bieten sich gut an, die Lenktechnik zu üben. Variationen des Geländes, wie Schotter, Wiese, Waldboden oder in der Steigung bzw. im Gefälle eignen sich hervorragend, um weitere Bewegungserfahrungen zu sammeln.

Drücktechnik am Mountainbike

Gerade in Trails, aber auch auf schottrigen Forstwegen gibt es zahlreiche offene Kurven, die keinen Anlieger, sprich Wände, haben. Die Gefahr wegzurutschen ist groß und für viele ein wesentlicher Angstfaktor. Für diese Kurven eignet sich vor allem die Drücktechnik. Hier wird das Rad unter dem Körper nach links oder rechts gedrückt, sowie die Hüfte in Kurvenrichtung rotiert und nach Außen verlagert. Bei der Drücktechnik ist vor dem Kurveneingang wichtig, dass die Geschwindigkeit angepasst wird, sodass in der Kurve möglichst nicht mehr gebremst werden muss. Im Trailverhalten wird gebremst, der Blick geht Richtung Kurvenausgang, die Bremsen werden gelöst und man beginnt das Rad zu neigen. Dabei wird der äußere Arm abgewinkelt und bleibt in der gewohnten Trailverhaltenposition, jedoch wird der innere Arm mehr gestreckt als im Trailverhalten. Durch die Körperrotation von Kopf, Schulter, Hüfte und erwähnten äußeren Ellbogen neigt sich das Rad. Es wird in die Kurve gedrückt. Der Bauchnabel schaut ebenfalls wie der Kopf Richtung Kurvenausgang. Die Kurbelstellung kann der Einfachheit halber waagrecht bleiben. Will man jedoch noch mehr Grip generieren, um nicht wegzurutschen, so kann das Kurven äußere Bein nach unten gegeben werden. Keinesfalls sollte das kurveninnere Pedal nach unten, ansonsten könnte es den Boden berühren und einen Sturz verursachen. Für viele ist die gedrehte, nach Außen gerichtete Hüfte, eine ungewohnte Position. Diese kann z.B. mit einem übertriebenen Wiegetritt optimal geübt werden. Generell bieten sich Parkplätze mit unterschiedlichem Untergrund gut an, um eine Kurve aus Hüttchen aufzulegen. Dabei gilt es immer beidseitig zu üben. Außerdem können die Elemente der Drücktechnik einzeln geübt werden. Zum Beispiel achtet man bei den ersten Kurven hauptsächlich auf den Blick. Bei den nächsten achtet man besonders auf die Hüfte. Nach und nach werden alle Teile aneinandergereiht. Dennoch ist es wichtig, die Techniken auch immer im Gelände zu üben. So bieten sich einfache Flowtrails oder Forstwege super an, um dies zu trainieren. Wie auch schon bei der Lenktechnik sollte auch hier die Kurve wieder mit einer Gegenlenkbewegung eingeleitet werden. Man kommt dadurch dynamischer in die Kurve. Für weit fortgeschrittene Fahrer kommt auch noch das Timing des maximalen Druckaufbaus auf die Reifen dazu um wie auf Schienen um die Kurve zu carven.

Typische Fehler

Legetechnik in Steilkurven

Steilkurven sind Kurven die einen Anlieger haben. Meist sind es gebaute Trails. Doch auch auf naturbelassenen Wegen kann man kleine Gegenhänge oder Rinnen als Anlieger nutzen. Da einen wegrutschen hier sehr unwahrscheinlich ist und bei entsprechenden Geschwindigkeiten große Fliehkräfte auftreten nutzt man bei diesen Kurven die Legetechnik. Wie aus dem Wort schon zu entnehmen ist, ist es möglich sich mit Körper und Bike gleichermaßen in diese Kurve zu legen. Die Ausgangsposition ist das Trailverhalten. Mit Blick und Körperrotation legt man sich in die Kurve. Durch Körperspannung und entgegenwirken der Kräfte bildet der Körper mit Bike ungefähr einen rechten Winkel zum Boden. Durch den Anlieger fährt der Reifen hier eher auf der Lauffläche und weniger auf den Seitenstollen. Die Fliehkraft drückt den Fahrer in die Steilkurve, ein Wegrutschen nach außen ist fast unmöglich. Deswegen würde hier die Drücktechnik keine Vorteile bieten, und wir nützen die Legetechnik welche besser dafür geeignet ist sich den Fliehkräften entgegenzustemmen. Nicht vergessen, wie anfangs erwähnt, ist dies eine Technik für schnelle Kurven und funktioniert daher auch nur bei entsprechenden Geschwindigkeiten welche ausreichend Fliehkraft in der Kurve generieren.  

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2025-04-24T00:29:35+02:00